JUVE-Pressemitteilung: Noerr-Associates gründen Kanzlei für Massenverfahren
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Fünf Noerr-Associates aus Hamburg machen sich zum September unter dem Namen Frontwing Litigation selbstständig. Schwerpunkt der neuen Litigation-Boutique sollen Massenverfahren und Sammelklagen aufseiten beklagter Unternehmen sein. Wie bei einigen weiteren Gründungen der jüngsten Zeit soll digitalisierte Prozessführung die Effizienz steigern.
Noerr-Associates gründen Kanzlei für Massenverfahren | juve.de
Die Gründer sind Dr. Oliver Islam (35) und Dr. Helmand Nadi (34), beide seit 2017 bei Noerr, sowie Ada Guliyeva (29), Bengt Petersen (32) und Ferechta Paiwand (33), die jeweils etwa zwei Jahre anwaltliche Berufserfahrung haben. Bei Noerr haben die Anwältinnen und Anwälte die erheblichen Entwicklungen beim Führen von Massenverfahren begleitet – vor allem im Dieselkomplex. Noerr zählt darin an der Seite von Audi und Skoda zu den wichtigsten Kanzleien des VW-Konzerns.
Dieselkomplex lässt Kanzleien entstehen
Dass große Massenverfahren heute meist unter intensivem Legal-Tech-Einsatz geführt werden, wie es auch die Frontwing-Gründer vorhaben, ist eine Entwicklung der vergangenen Jahre, vor allem getrieben von der riesigen Klagewelle im Zusammenhang mit dem Dieselskandal. Auf Klägerseite gibt es bereits ein gutes Dutzend Kanzleien, wie Gansel oder Rogert & Ulbrich, die prominenten Adressen Dr. Stoll & Sauer und Baum Reiter haben kürzlich sogar eine gemeinsame Gesellschaft für Massenklagen gegründet.
Die erste Kanzlei, die auf Beklagtenseite ihren Fokus allein auf die technikgestützte Abwehr von Massenverfahren legt, wurde 2021 gegründet: Class Reaction, ein Joint Venture von Frommer Legal und Deloitte Legal. Mittlerweile gibt auch innerhalb von Großkanzleien wie Freshfields Bruckhaus Deringer, Fieldfisher oder CMS Hasche Sigle eigene Einheiten für dieses Thema.
Die Hamburger Gründer haben neben ihrem Prozessschwerpunkt teils weitere Spezialisierungen: Islam ist ein Experte für anwaltliches Berufsrecht, Nadi für Social-Media-Recht. Bei Frontwing sind alle fünf Gründer gleichberechtigte Partnerinnen und Partner.
Die Noerr-Litigation-Praxis besteht aus mehr als 150 Anwältinnen und Anwälten, darunter 16 Equity- und 25 Salary-Partnern – und zählt damit zu den größten im Markt. Seit 2021 gibt es eine innerhalb der Praxis spezialisierte Untergruppe ‚Kollektiver Rechtsschutz & Massenverfahren‘ mit rund 50 Anwältinnen und Anwälten, die heute Dr. Henner Schläfke leitet. Das Disputes-Team allein am Standort Hamburg umfasst nach den Abgängen zwei Equity- und zwei Salary-Partner sowie sieben Associates.